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Rapsöl: Mythen, gesundheitliche Vorteile und was du wissen solltest

Rapsöl: Mythen, gesundheitliche Vorteile und was du wissen solltest

Rapsöl ist in letzter Zeit in die Kritik geraten, besonders durch Aussagen einiger Influencer. Doch was steckt wirklich dahinter? In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Mythen, gesundheitlichen Vorteile und mögliche Risiken von Rapsöl.

 

Herkunft von Rapsöl: Kurze Transportwege und Nachhaltigkeit

 

Das Rapsöl, das wir in Deutschland kaufen, stammt meist aus regionalem Anbau oder aus anderen europäischen Ländern. Dies sorgt für kurze Transportwege und eine positive Klimabilanz. Rapsöl ist eines der beliebtesten Speiseöle in Deutschland und hat laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen Marktanteil von 41 %. (1,2)

  

Herstellung von Rapsöl: Kaltgepresst oder raffiniert?

 

Es gibt zwei gängige Methoden zur Herstellung von Rapsöl:

  • 1. Raffiniertes Rapsöl: Durch Erhitzen und Standardisierung wird ein neutrales, helles Öl mit gleichbleibender Qualität gewonnen.
  • 2. Kaltgepresstes Rapsöl: Bei dieser schonenden Methode bleibt das Öl unbehandelt, wodurch es mehr Aroma und eine honig- bis bernsteinfarbene Färbung erhält. Achtung: Schmeckt das Öl modrig, sollte es entsorgt werden. (1)

  

Gesunde Fettsäuren: Warum Rapsöl gut für Herz und Kreislauf ist

 

Gesättigte Fettsäuren, wie sie in Butter vorkommen, können schlecht für das Herz sein. Daher empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), nur wenig davon zu essen, nämlich maximal 10% der täglichen Energiezufuhr. (1)

 

Rapsöl hingegen enthält viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die Ölsäure, die den Cholesterinspiegel senken kann. Außerdem liefert Rapsöl die wertvollen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Schon zwei Esslöffel (20g) Rapsöl am Tag decken etwa zwei Drittel des empfohlenen Tagesbedarfs an Omega-6. Omega-3-Fettsäuren, wie die Alpha-Linolensäure, sind besonders wichtig für den Körper, da sie Entzündungen hemmen und die Durchblutung fördern. Mit zwei Esslöffeln Rapsöl ist dieser Bedarf ebenfalls ausreichend gedeckt. (1)

 

Diese Fettsäure ist auch entscheidend für die neurologische Entwicklung von Kindern. Außerdem kann ein Mangel an Alpha-Linolensäure zu Sehstörungen, Muskelschwäche und Zittern führen. (2)

 

Rapsöl: Fettsäuren und Vitamin E - ein weiteres Plus für die Gesundheit

 

Rapsöl hat eine einzigartige Zusammensetzung, die es zu einem der vorteilhaftesten Öle macht. Es enthält wenig gesättigte Fettsäuren, hat einen hohen Anteil an Ölsäure und ein optimales Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte dieses Verhältnis nicht höher als 1:5 sein. Rapsöl erreicht jedoch ein hervorragendes Verhältnis von 1:2,4. Das macht es ideal für eine ausgewogene Ernährung. (1) Außerdem enthält es viel Vitamin E, das ebenfalls gesundheitliche Vorteile bietet. (2)

 

Öko-Test und Stiftung Warentest: Hohe Qualität auch bei günstigem Rapsöl

 

Laut Stiftung Warentest können selbst günstige Rapsöle eine sehr gute Qualität aufweisen. Auch Öko-Test bestätigt die hervorragende Fettsäurezusammensetzung von Rapsöl, was es zu einer idealen Wahl für die tägliche Ernährung macht. (1) 

 

Mythen und Gerüchte über Rapsöl: Fakten zur Alpha-Linolensäure, Erucasäure und Glycid-Ester

 

Wird das Krebsrisiko durch Alpha-Linolensäure erhöht?

 

Es gibt Gerüchte, dass die Alpha-Linolensäure in Rapsöl das Krebsrisiko erhöhen könnte. Doch wissenschaftliche Untersuchungen, wie die der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und des World Cancer Report konnten das nicht bestätigen. (2) Darüber hinaus haben die Europäische Sicherheitsbehörde (European Food Safety Authority, EFSA) sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) keine Obergrenzen für die Zufuhr von Alpha-Linolensäure ausgesprochen. (2)

 

Kann das Herz durch Erucasäure geschädigt werden?

 

Auch die Erucasäure in Rapsöl wurde kritisch betrachtet, da sie in hohen Mengen möglicherweise das Herz durch Verfettung schädigen kann. Durch Züchtungen wurde der Erucasäuregehalt im Rapsöl jedoch stark reduziert, sodass handelsübliches Rapsöl unbedenklich ist – auch für Babys und Kleinkinder. (3)

 

Außerdem gab das BfR im Jahr 2021 für den Erucasäuregehalt in handelsüblichem Rapsöl Entwarnung.(2)

 

Um das Risiko weiterhin gering zu halten, wurden Höchstgrenzen für Erucasäure durch die Europäische Sicherheitsbehörde (EFSA) sowie die EU-Kommission  festgelegt. Laut dem Bundessortenamt sind in Deutschland derzeit keine erucasäurehaltigen Rapsölsorten zugelassen (3).

 

Gibt es Risiken durch Glycidyl-Ester?

 

Manchmal wird Rapsöl wegen möglicher Schadstoffe, wie Glycidyl-Ester, kritisiert. Diese können bei der Raffination entstehen und möglicherweise das Erbgut schädigen. Aber Stiftung Warentest gab 2018 Entwarnung, denn alle geprüften Öle sind sicher und unter den festgelegten Grenzwerten. (1)

 

Fazit: Warum Rapsöl in deiner Küche nicht fehlen sollte

 

Rapsöl überzeugt durch seine einzigartige Zusammensetzung aus ungesättigten Fettsäuren, insbesondere durch das optimale Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren (1:2,4). Es ist nicht nur gut für das Herz, sondern auch für den Cholesterinspiegel und die allgemeine Gesundheit. Bereits zwei Esslöffel pro Tag reichen aus, um von den vielen Vorteilen dieses vielseitigen Öls zu profitieren.

 

Quellen:

(1) Stiftung Warentest. (2018). Rapsöl im Test. Online unter: https://www.test.de/Rapsoel-im-Test-1816151-0/ (letzter Aufruf: 10.09.2024).

(2) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2022). Rapsöl in der Diskussion – Interview. Online unter: https://www.dge.de/blog/2022/rapsoel-in-der-diskussion-interview/ (letzter Aufruf: 10.09.2024).

(3) BfR. (2021). Säuglingsnahrung_ Gesundheitliche Risiken durch Erucasäure nicht zu erwarten. Online unter: https://www.bfr.bund.de/cm/343/saeuglingsnahrung-gesundheitliche-risiken-durch-erucasaeure-nicht-zu-erwarten.pdf (letzter Aufruf: 17.09.2024).

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